Jetzt nennen sich alle ZÜCHTER
In eigener Sache:
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass jetzt z.B. auf „Willhaben“ nur mehr Züchter ihre Katzen und Kitten anbieten
- mit Stammbaum, ohne Stammbaum, oder sogar "reinrassig mit Stammbaum" und gemeint sind nur die Elterntiere?
Gibt es so viele Züchter jetzt und sind die ehemaligen "Schwarzzüchter" ausgestorben?
Warum kosten die Maine Coon-Kitten 300 Euro bis 1000 Euro und mehr als Liebhaberkitten?
Der Grund für diese Veränderung ist das neue Tierschutzgesetz. Nun dürfen Tiere nicht mehr öffentlich von Privatpersonen zum Verkauf angeboten werden. Dies sollte den illegalen Tierhandel und die Schwarzzucht reduzieren, (hat aber de facto eine ganz andere Auswirkung gezeigt).
Deswegen dürfen also Plattformen keine privaten Inserate veröffentlichen, wo Tiere zum VERKAUF ANGEBOTEN werden. Plötzlich konnten Schwarzzüchter nicht mehr inserieren. Es wird eine Meldebestätigung als Züchter verlangt.
Folge: Die früheren Schwarzzüchter meldeten ihre Zucht am Veterinäramt, (das wäre auch früher schon gefordert gewesen, ist für offizielle Züchter eine gesetzliche Grundbedingung). Eine EINMALIGE Überprüfung durch das Vet.Amt entsprechend den Tierhaltungsrichtlinien (m2, Futter, Wasser, optisch nicht krank, z.B.) macht ehemalige Schwarzzüchter nun zu „amtlich geprüften oder amtlich gemeldeten Züchtern“ und sie dürfen wieder inserieren, nicht mehr unterscheidbar für den normalen Interessenten, der einfach nur ein süßes, gesundes Katzenbaby kaufen möchte.
Der Käufer kauft nun im besten Glauben bei einem „offiziellen Zücher“, dieser hat aber dasselbe Knowhow (oder eben nicht) wie vorher. Und es wird nicht lange dauern, bis dadurch natürlich ALLE Züchter in Verruf kommen werden, weil evt. kranke Kitten bei "amtlich gemeldeten Züchtern" gekauft wurden.
Man kann doch nicht erwarten, dass jeder die Gesetzeslage vorher studiert, leider ist diese geplante Verbesserung "nach hinten losgegangen.".
Das bedeutet, dass es für den Normalverbraucher nur mehr durch den Stammbaum erkennbar ist, wenn ein Züchter bei einem offiziellen Verein ist und die Zuchtauflagen erfüllt hinsichtlich
- Häufigkeit der Verpaarung,
- Inzucht,
- Rassenreinheit
- Abgabe nicht unter 12 Wochen
- Tiere müssen 2 x geimpft sein gegen Seuche und Schnupfen,
- sich evt. freiwillig auch fortbildet (Genetik und Vererbung)
- freiwillig die Zuchttiere regelmäßig gesundheitlich testen lässt etc.
Das alles kostet aber auch Geld und daher ist auch ein Preisunterschied die Folge, insbesonder, wenn man so wie ich, ca. 50 % der vorgesehenen/gekauften Zuchttiere nicht einsetzt, weil sie meinen persönlichen hohen Gesundheitsvorstellungen (erbtechnisch) nicht entsprechen, Alle Zuchttiere werden bei mir mit ca. 1 Jahr vor dem ersten Zuchteinsatz gesundheitlich überprüft und erst dann stellt sich die "Fehlerlosigkeit" heraus. Für gekauften Zuchtiere die ich dann nicht einsetzte, bekomme ich aber auch kein Geld zurück und kann sie nur als Liebhabertier behalten oder abgeben, (natürlich mit allen Informationen an den Käufer).
Ich möchte aber nicht behaupten, dass alle ehemaligen Schwarzzüchter (nun „amtlich gemeldete Züchter) grundsätzlich schlechte Züchter sind. Es gibt sehr liebevolle und gründliche Schwarzzüchter, die alle Gesundheitsuntersuchungen machen. Andererseits gibt es auch schwarze Schafe unter Vereinszüchtern, ich denke, das merkt man sehr schnell bei einem oder mehreren Besuchen und Gesprächen.
Meine Bitte an Sie:
Schauen Sie sich die Zucht an, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und BITTE LASSEN SIE SICH DIE ELTERNTIERE ZEIGEN und die Gesundheitsuntersuchungen. Nicht nur die AUSSAGE„es ist alles getestet“ sondern zumindest von den Eltern wäre es gut, Tests zu sehen.
Kaufen Sie nicht aus Mitleid oder wenn die Katzen krank aussehen
Jeder gute und ernstzunehmende Züchter wird gerne Frage und Antwort stehen, für Sie da sein und nicht nur verkaufen wollen. Wenn nicht – dann suchen Sie weiter. – in ihrem eigenen Interesse.